Bild: Enissa Amani für „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“
Warum sich Promis jetzt für sexuelle Gesundheit einsetzen
Wusstest du, dass am 4. September Tag der sexuellen Gesundheit ist? Wir bis vor Kurzem nicht. Dabei verdient das Thema soo viel mehr Aufmerksamkeit! Findet die Initiative „ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs.“ auch und nimmt den Tag zum Anlass, um mehr über HPV (Humane Papillomviren) und dadurch bedingte Krebserkrankungen zu sprechen.
Auch deutsche Promis wie Enissa Amani, Gianna Bacio, Ann-Katrin Schmitz oder Frauke Ludowig beziehen aktiv Stellung und setzen sich für eine umfassende Aufklärung sowie für die HPV-Impfung ein.
„Aus meiner Perspektive gibt es überhaupt nicht genug Awareness zum Thema HPV. Information ist immer gut und wichtig."
„Beim Thema HPV fällt mir immer wieder auf, dass es Vorurteile gibt, wie dass ein Kondom einfach komplett davor schützen würde oder auch, dass gar nicht so viele Leute darüber Bescheid wissen, wie krass durchseucht wir eigentlich schon sind mit dem Virus.“
„Das Thema HPV löst in mir Angst aus, weil ich selbst Betroffene bin. Ich bin selbst vor einigen Jahren an Gebärmutterhalskrebs erkrankt, deswegen liegt es mir so sehr am Herzen, auf das Thema HPV aufmerksam zu machen. Je mehr Aufklärung und Öffentlichkeit um HPV stattfinden, desto weniger Infektionen wird es hoffentlich einmal geben.“
Infektionen mit Humanen Papillomviren (kurz HPV) zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen weltweit 9 von 10 Menschen (Frauen und Männer!) infizieren sich im Leben mit HPV und somit gehört das Thema einfach zur richtigen sexuellen Aufklärung dazu.
Aber was kann ich gegen HPV tun?
Das Beste, das du gegen HPV und damit verbundene Krankheiten wie Krebs des Gebärmutterhalses, der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane, der Scheide und des Afters sowie Genitalwarzen tun kannst, ist eine HPV-Impfung.
Die STIKO empfiehlt zwar eine Impfung für Mädchen und Jungen von 9 bis 14 Jahren, verpasste Impfungen können jedoch mindestens bis zum Tag vor dem 18. Geburtstag nachgeholt werden.
Aber auch nach dem 18. Lebensjahr kann die Impfung teilweise noch sinnvoll sein und viele gesetzliche und private Krankenversicherungen zahlen die HPV-Impfung auch für Frauen und Männer nach dem Eintritt der Volljährigkeit.
Auch wer in einer monogamen Beziehung ist, kann HPV haben, denn theoretisch kann sich jeder Mensch bereits beim ersten sexuellen Kontakt mit einem Infizierten anstecken.
Eine HPV-Infektion in einer Partnerschaft ist kein Anzeichen von Untreue, denn eine Ansteckung bei dem/der Partner:in oder einem selbst kann bereits lange her sein, bevor sich Symptome zeigen.
Was viele nicht wissen: Auch Jungen und Männer können sich impfen lassen und somit verhindern, dass sie selbst erkranken (zum Beispiel an Genitalkrebs) oder andere damit anstecken.
Die gute Nachricht
Die Impfung wirkt! Eine dieses Jahr veröffentlichte Studie zeigt einen klaren Rückgang der Gebärmutterhalskrebs-Neuerkrankungen seit 2010.
Frauen des Geburtsjahrgangs 1992, die als erste impfberechtigt waren, haben eine um 24 Prozent niedrigere Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs im Vergleich zu Frauen aus dem Geburtsjahr 1989.
Dieser Rückgang war in späteren Geburtsjahrgängen, die häufiger geimpft wurden, noch deutlicher.
Eine schottische Studie zeigte zudem, dass bei Frauen, die im Alter von 12 bis 13 Jahren geimpft wurden, kein einziger Fall (!!) von invasivem Gebärmutterhalskrebs aufgetreten war.
Auch bei vollständig geimpften Frauen im Alter von 14 bis 22 Jahren konnte eine signifikant geringere Häufigkeit an invasivem Gebärmutterhalskrebs gegenüber Ungeimpften verzeichnet werden.
Also Girls and Boys: Der erste Schritt zur Krebsvorsorge ist in jedem Fall, sich zu informieren – am Tag der sexuellen Gesundheit und an allen anderen Tagen auch!