3 Frauen haben sich bei einer Beauty-Behandlung mit HIV infiziert. Alles, was du darüber wissen musst
Es ist der absolute Albtraum: Man begibt sich vertrauensvoll in die Hände eines Beauty-Profis und infiziert sich mit einer lebensverändernden Krankheit. Genau das ist jetzt drei Frauen im US-Bundesstaat New Mexico passiert. Sie hatten sich einem Vampire Facial unterzogen und sich dabei mit HIV infiziert.
Ich selbst habe mich 2020 einem Vampire-Facial unterzogen. Deswegen schockiert mich die Meldung der drei infizierten Frauen umso mehr. Das aufwendige und hoch-effektive Treatment trended unter Celebrities wie Kim Kardashian schon lange und als es mir von der Praxis von Dr. Urselmann als redaktioneller Selbstversuch angeboten wurde, musste ich nicht lange überlegen. Weil ich natürlich scharf auf das Ergebnis war UND weil ich wusste: Diese Praxis und Behandlerin ist 100-prozentig seriös.
Dennoch wusste ich, dass es gewisse Risiken gibt, denn bei dieser PRP (Blutkörperchen Reiche Plasma)-Behandlung wird mehrfach mit Nadeln und Blut hantiert. (Alle Infos und der genaue Ablauf HIER).
Bei diesen hochsensiblen Vorgängen reicht nur eine Verunreinigung des Materials und es geht schief. Das gilt übrigens auch für weit weniger sensationsträchtige Treatments.
Warum es generell wichtig ist, auf die richtige Praxis oder das richtige Beauty-Studio zu setzen, ist selbsterklärend: Schon durch kleinste Verletzungen können Bakterien von unsauberen Arbeitsbestecken in die Wunde gelangen. Stellen wir uns Folgendes vor: Bei einer einfachen Maniküre entsteht eine Wunde, die Nagelhautzange ist nicht ausreichend desinfiziert, die Bakterien dringen über die Wunde in den Blutkreislauf ein und sorgen für eine Blutvergiftung. Sepsis ist noch immer die häufigste Todesursache in Deutschland.
Jetzt aber zurück zu den drei Fällen aus New Mexico: Alle drei Fälle haben sich beim VIP SPA in New Mexico ereignet und sind, wie berichtet wird, auf offenkundige Hygenie-Mängel zurückzuführen: Unmarkierte Blutproben, die in Küchenkühlschränken aufgehoben wurden und unverpackte Spritzen, die im normalen Müll entsorgt wurden, wurden vor Ort gefunden. Das! Klingt! Schrecklich!
"Generell ist das HIV-Infektions-Risiko bei Beauty-Behandlungen sehr GERING. Das ist der erste Fall, den wir so kennen"
Aber es gibt auch Entwarnung: „Generell ist das HIV-Infektions-Risiko bei Beauty-Behandlungen sehr gering. Das ist der erste Fall, den wir so kennen“, erzählt Dr. Anna Behar CDC (Center for Decease Control and Prevention) Epidemiologin gegenüber der amerikanischen Ausgabe des ELLE Magazins.
Wie ist das Ganze eigentlich aufgeflogen? Eine um die 40 Jahre alte Frau wurde plötzlich HIV-positiv getestet, obwohl sie keine Drogen missbraucht, nur Sex mit ihrem Partner und auch keine Bluttransfusionen bekommen hatte. Diese überraschende Diagnose veranlasste die CDC weitere 59 Klienten des besagten SPAs zu untersuchen – zwei davon testeten ebenfalls positiv. Daraufhin wurde das SPA sofort geschlossen und die Inhaberin Maria Ramos de Ruiz sitzt für 3,5 Jahre im Gefängnis.
Die Gefahr in diesem Fall ist also gebannt. Aber Maria Ramos de Ruiz ist sehr wahrscheinlich leider nicht das einzige schwarze Schaf der Branche. Deshalb gilt gerade bei Beauty-Behandlungen mit Spritzen und Eigenblut-Behandlungen mehr denn je, nur auf Empfehlungen anderer zu hören, sein eigenes Bauchgefühl auf keinen Fall zu ignorieren und sich jede Behandlung vorher genau erklären zu lassen.
Ich profitiere noch heute von den positiven Nebeneffekten meiner PRP-Session bei Dr. Urselmann und bin nun noch dankbarer für die sehr professionelle Umsetzung.
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