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| 04.09.2024 | by Ninon | SPONSORED

Nein, diese sexuell übertragbare Infektion ist KEIN Zeichen für Fremdgehen

Es ist immer noch ein Tabuthema, obwohl es etwa 9 von 10 Menschen betrifft: Eine Infektion mit HPV. Die Mythen, die sich um die Humanen Papillomviren ranken, sind fast so zahlreich wie deren Verbreitung. Doch damit ist jetzt Schluss! Alles, was du über die Infektion wissen musst und wie du vorbeugen kannst, erfährst du hier.

„Als ich positiv auf HPV getestet wurde, brach für mich eine Welt zusammen“ oder „Ich dachte sofort, mein Freund muss mich betrogen haben!“ teilen Betroffene in Foren. Solche und ähnliche Einträge finden sich hundertfach im Netz. Kein Wunder! Obwohl fast jede*r von uns sich irgendwann mit HPV infiziert, wissen die Wenigsten, was eine Infektion wirklich bedeutet. Was zunächst daran liegt, dass die meisten eine Ansteckung erstmal gar nicht mitbekommen.

Und die, bei denen HPV nachgewiesen wurde, schämen sich, darüber zu sprechen. Doch damit ist jetzt Schluss. Gemeinsam mit der Initiative ENTSCHIEDEN. Gegen Krebs. und Promis wie Frauke Ludowig und ihren Töchtern, Enissa Amani und Hadnet Tesfai wollen wir das Thema HPV endlich enttabuisieren und zur Aufklärung beitragen.

Aber was ist HPV eigentlich?

Humane Papillomviren (kurz HPV) sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren, die von Mensch zu Mensch über den direkten Kontakt mit infizierten Haut- bzw. Schleimhautbereichen übertragen werden. Über kleinste Verletzungen der Haut- bzw. Schleimhaut kann das Virus in unseren Körper eindringen und zu einer Infektion führen. Die Infektion verursacht in der Regel keine Beschwerden und heilt meist von selbst wieder ab. Aber: Besteht sie länger fort, können sich daraus bestimmte Krebsvorstufen oder Krebsarten entwickeln.

Tut eine Infektion mit HPV weh?

Frauke Ludowig und ihre Töchter Nele und Nika engagieren sich für mehr Aufklärung

Betrifft HPV nur Frauen?

Nein, beide Geschlechter können betroffen sein. Männer können nicht nur selbst von HPV- bedingten Erkrankungen betroffen sein, sondern können die Viren auch übertragen.

Was bedeutet ein positiver HPV-Test?

Ein positiver HPV-Test bei Frauen weist darauf hin, dass HP-Viren den Gebärmutterhals infiziert haben, die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. In diesem Fall wird deine Frauenärzt*in eine weitere Kontrolle anordnen, um die Entwicklung zu überwachen.

Ist HPV ein Zeichen für Untreue?

Nein, der Nachweis einer HPV-Infektion ist kein Zeichen von Untreue! Wann oder bei wem eine Ansteckung erfolgt ist, lässt sich meistens nicht mehr nachvollziehen. Denn die HPV-Infektion kann schon länger bestehen, ohne dass man davon etwas merkt, da sie in der Regel symptomlos verläuft. Meist wird sie vom Immunsystem entweder nach einiger Zeit überwunden oder kann auch chronisch werden. Fakt ist, dass sich die meisten sexuell aktiven Menschen irgendwann einmal in ihrem Leben mit den HP-Viren infizieren – und eine Ansteckung ist bereits beim ersten sexuellen Kontakt möglich.

Ich habe gehört, dass HPV zu Krebs führen kann. Stimmt das?

Nicht jede HPV-Infektion führt automatisch zu Krebs, die meisten Infektionen heilen innerhalb etwa eines Jahres von selbst wieder ab. Aber: Bei einer anhaltenden Infektion mit bestimmten krebsauslösenden HPV-Typen können sich bei einigen Menschen bestimmte Krebsvorstufen oder Krebsarten entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel Gebärmutter-, Anal-, Scheiden- und Schamlippenkrebs. Ungefähr eine von 20 Krebsdiagnosen weltweit ist auf HPV zurückzuführen. Und: Rund die Hälfte aller infektionsbedingten Krebserkrankungen in den entwickelten Ländern stehen im Zusammenhang mit HPV!

Kann man an HPV sterben?

An HPV selbst stirbt man nicht. Wenn Infektionen mit HPV jedoch nicht von alleine ausheilen, können sich über die Jahre bestimmte Krebsvorstufen und Krebserkrankungen entwickeln. in Deutschland
Krebsarten. Diesem Thema hat sich nicht nur die EU, sondern auch die Weltgesundheitsorganisation WHO angenommen. Letztere fordert neben einer hohen Rate an Vorsorgeuntersuchungen und der Therapie von bereits Erkrankten, dass 90% der Mädchen bis zu einem Alter von 15 Jahren bis 2030 vollständig gegen HPV geimpft sind, um Gebärmutterhalskrebs eines Tages aus der Welt schaffen zu können. Die Europäische Kommission verfolgt hier das gleiche Ziel und erweitert dies noch um die Steigerung der Impfquoten bei Jungen, um bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen zu können.

Können Kondome vor HPV schützen?

Kondome können das Risiko einer HPV-Infektion verringern, bieten aber keinen zuverlässigen Schutz. Das liegt daran, dass die HP-Viren im gesamten Genital- und Analbereich vorkommen können und man so auch trotz Kondom damit in Berührung kommen kann. Trotzdem sollte beim Sex nicht auf Kondome verzichtet werden, da sie vor vielen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen können.

Soll ich mich impfen lassen?

Die Impfung ist die wichtigste Präventionsmaßnahme, um bestimmten HPV-bedingten Krebserkrankungen vorbeugen zu können. Die STIKO empfiehlt eine Impfung von 9 bis 14 Jahren für Jungen und Mädchen mit einer Nachholimpfung bis zum 18. Geburtstag. Aber auch danach kann eine Impfung individuell sinnvoll sein! Viele gesetzliche und private Krankenversicherungen zahlen die HPV-Impfung auch für Frauen und Männer über 18 Jahren.

Wie viele Menschen lassen sich gegen HPV impfen?

Die HPV-Impfrate in Deutschland ist im Gegensatz zu vielen anderen Ländern verbesserungswürdig. Während andere Industrieländer wie Schweden, Portugal, Norwegen und Australien auf Impfquoten von 80 über 90 Prozent bei 15-jährigen Mädchen kommen, lag Deutschland 2020 bei den 15-jährigen Mädchen bei 51 Prozent für eine vollständige Impfung, die Impfquoten bei den Jungen lag sogar nur bei 17 Prozent.

Hast du selbst Erfahrung mit HPV? Wir werden das Thema in den nächsten Wochen noch weiter beleuchten. Denn: Wissen kann Leben retten. Also: Lasst uns reden!

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