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„Seit diesem Vorfall vertraue ich meinem Oura-Ring nicht mehr!“
Ich bin wirklich großer Fan von allen möglichen Technik-Gadgets und habe in meiner Tasche so einige davon: AirPods, einen Spiegel mit Beleuchtung, ein Mini-Glätteisen und so weiter. Ehrensache, dass ich auch beim wohl kleinsten Tracking-Gadget – dem Oura-Ring – relativ schnell geinfluenced war und ihn mir bestellt habe. Nicht zuletzt, weil ich auch noch ein großer Schmuckfan bin.
Die erste Zeit war ich auch wirklich begeistert und habe alles getrackt. Da ich es liebe, alles unter Kontrolle und im Blick zu haben, war das wirklich genau mein Ding. Morgens habe ich als aller Erstes meine App geöffnet, um zu checken, wie, äh, erfolgreich und erholsam mein Schlaf in der Nacht war. Dies wäre bei Experten wohl schon der erste Kritikpunkt, denn die All-over-Optimierung unseres Lebens bis hin in den Schlaf, ist ein natürlich sehr fragwürdiger Trend, der viel Druck ausübt.
Ein anderer Bereich, wegen dem der Oura-Ring schon oft in der Kritik war, ist die Frage nach der wirklichen Datensicherheit. Werden unsere ganz intimen Schlafdaten wirklich nur in der Cloud gespeichert oder doch für potentielle Kooperationspartner freigegeben? Jetzt gerade, wo der Ring in seinem Update auch für das Zyklus-Tracking sensibilisiert wurde, eine sehr spannende Frage.
Mein Thema ist allerdings noch ein anderes: Ich trug meinen geliebten Ring während der Geburt meines zweiten Sohnes und was da passierte, war echt überraschend.
„Der Oura Ring erfasst alle deine Aktivitäten am Tag und deren Intensität, von leichter Hausarbeit bis zu schweren Trainingseinheiten. Die Oura-Aktivitätsalgorithmen sind so eingestellt, dass sie Schritte von anderen Bewegungen am Tag in den erhobenen Daten unterscheiden können.“
So steht es auf der Homepage. Interessant. Echt mega interessant, wenn man bedenkt, dass sich drei Stunden heftigste Wehen und eine ganze Geburt unbemerkt an den Messungen vorbeischleichen konnten. Sorry, aber da fällt mir echt nur ein Wort ein „crazy“!
Festgestellt habe ich das Ganze, als ich am Morgen nach der Geburt im Krankenhaus neben all den neuen Ereignissen – hallo, neues Baby, hallo neue Aufgaben – etwas alt Vertrautes in meinem allmorgendlichen Ritual suchte und gespannt war, was mein Ring über diese anstrengende Nacht mit meinem neugeborenen Sohn sagen würde.
Und noch spannender – wie wird er die unfassbar anstrengende und schweißtreibende Sprint-Geburt aufzeigen? Die Antwort war so einfach wie ernüchternd: Die Nacht stand einfach als wenig erholsam da – fair enough. Aber zur Geburt sagte er gar nichts. GAR NICHTS! Ich flippe aus! Also, wenn das Herauspressen eines fast 5 Kilo schweren Mini-Menschen nicht allerhöchster Hochleistungssport ist, dann weiß ich auch nicht. Sorry!
Seit diesem Event habe ich den Ring, ehrlich gesagt, nie wieder angezogen. Das ist jetzt fast 3 Jahre her und gerade fange ich an ihn etwas zu vermissen. Vielleicht gebe ich der neuen Version nochmal eine Chance. Meinen alten Ring kann man wohl auch updaten und zum Zyklus-Tracken/Verhüten nutzen. Würde ich sofort machen – falls ich ein drittes Kind möchte. Ha, ha, ha …
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