| 05.06.2024 | by Isabel

Das Arschgeweih ist zurück: Deshalb ist es so umstritten!

Zugegeben, es war nur eine Frage, der Zeit, bis es zurückkommt: Das Arschgeweih. Passt ja auch wie, sorry, Arsch auf Eimer, zu dem 90ies-Revival von Crop-Tops und Low Waist-Jeans. Wer es trägt, wie es 2024 aussieht und warum der Trend jetzt eine soziale Diskussion anschiebt, erfährst du hier.

Arschgeweih – Relikt der Gen X oder aktueller TREND?

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Im letzten Jahr postete die TikTok-Nutzerin Callie Wilson ein Video für ihre 996.000 Follower, wie sie sich ein Arschgeweih tättoowieren lässt. Ja, richtig gehört! Wir kennen das Tattoo am unteren Rücken eher als ein Relikt der Gen X – für Millennials ein absolutes No-Go. Jetzt entdecken Zs und Alphas den Trend neu für sich!

Seit dem Clip von Callie sind unzählige weitere Videos als Reaktion darauf aufgetaucht, wobei eine TikTokerin verkündet: „Gen-X-Mädels, eure Zeit ist offiziell gekommen. Aufwachen, Ladies; das ‚Arschgeweih‘ ist zurück.“

Und selbst der neueste Trendbericht von Pinterest unterstützt diese Beobachtung: Die Suche nach „aesthetic tramp stamp“ ist auf der Plattform um 600 Prozent gestiegen!

Man kann das Tattoo schön finden oder furchtbar. Ohne Zweifel regt es jedoch eine Diskussion über seine Ursprünge an und ob der Begriff „Arschgeweih“ 2024 noch zeitgemäß ist.

Warum der Begriff „Arschgeweih“ gar nicht so unproblematisch ist

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Hawaro Juul Petersen, Gründer und Inhaber vom Tattoogeschäft Iron & Ink, erklärt unseren Kollegen von Popsugar, dass der Begriff eigentlich erst nach dem Abflauen des Trends aufkam und den Trend rückblickend negativ sexualisierte. Es sei schließlich schwer, das Zitat aus dem Film „Wedding Crashers“ von 2005 zu vergessen: „Tattoo am unteren Rücken? Könnte genauso gut eine Zielscheibe sein.“

Auch die Komikerin und Schauspielerin Amy Schumer veröffentlichte ein Buch mit dem Titel „The Girl With the Lower Back Tattoo“, in dem sie über ihr eigenes Tattoo an dieser Stelle scherzt. Aber abgesehen von den vielleicht noch leichteren Witzen vermittelt dieser Begriff Negativität und ungerechtfertigte Stigmatisierung von ganzen Frauengruppen.

In Wirklichkeit war der untere Rücken in den 1990er und frühen 2000er Jahren die angesagteste Stelle für Tattoos, die eben zum damaligen Stil passte. Popstars wie Christina Aguilera und Britney Spears hatten eines. Das Tattoo am unteren Rücken ist typischerweise mittig platziert und klein im Design (daher das Wort „Stamp“, also „Briefmarke“), wobei die Tinte direkt über dem Bund von Hüfthosen und unter einem Crop-Top sichtbar ist.

Der Begriff braucht eine feministische Aktualisierung!

In den 2000ern sahen wir das Tattoo vor allem in Form von Schmetterlingen oder symmetrischen Tribals. Auch heute sind Schmetterlinge wieder voll im Trend, jedoch in einer viel minimalistischeren, linearen Version. Auch dezente Schriftzüge werden immer beliebter.

Trends kommen und gehen. So auch der um dieses Tattoo. Alle, die noch eines von früher haben, freuen sich jetzt vielleicht über das Comeback. Alle, die sich jetzt eines stechen lassen, müssen wie bei so ziemlich allen Trends, damit leben können, dass es in den kommenden Jahren mal mehr und mal weniger aktuell sein wird.

Doch was wir eigentlich wirklich diskutieren sollten, ist dass der Begriff „Arschgeweih“ eine feministische Aktualisierung verdient und dass es Zeit ist, dass die jetzige Generation sich das Tattoo am unteren Rücken positiv zurückerobert!

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